Projektbeschreibung

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Der Mobilitätsbedarf in der Gesellschaft ist in den letzten Jahrzehnten stetig gestiegen. Davon haben auch Autoverleiher und Carsharing-Unternehmen profitiert. Mit den wachsenden Ausleihzahlen und Carsharing-Teilnehmern treten aber auch mehr Schäden an den Fahrzeugen auf. Vor allem Bagatellschäden führen immer wieder zu Streitigkeiten zwischen den Verleihern und deren Kunden – ein drohendes Ärgernis, das potentielle Kunden möglicherweise davon abhält, sich zum Beispiel für das Carsharing als Alternative zum eigenen Auto zu entscheiden.

Im Projekt KESS wird ein auf der Auswertung von Körperschallsignalen basierendes elektronisches Schadenidentifikationssystem für Kraftfahrzeuge entwickelt. Dieses System ermöglicht es, Bagatellschäden wie beispielsweise Dellen an Kraftfahrzeugen zu erkennen, zu klassifizieren und räumlich zuzuordnen. Darüber hinaus werden die erfassten Daten mittels eines Bordcomputers an ein Fahrzeugmanagementsystem automatisch übermittelt, um somit eine vereinfachte und schnelle Schadensabwicklung zu erreichen.

Das elektronische System soll modular aufgebaut und somit vielseitig auch für andere Anwendungen nutzbar sein. Mögliche Produktvarianten können so bei einer späteren Markteinführung leicht Eingang in die Produktion von Fahrzeugen finden bzw. ermöglichen deren unkomplizierte Nachrüstung; es ist aber auch denkbar, eine Systemvariante zu realisieren, die zur Überwachung im Logistikbereich eingesetzt werden könnte, um zum Beispiel beim Transport teurer Waren wie sensibler Maschinen oder deren Teile Schäden sofort zu melden und zu dokumentieren.

Die Schadenserfassung erfolgt über ein Sensornetzwerk, das den bei einem Schaden entstehenden charakteristischen Körperschall auswertet. Das elektronische System soll verschiedene Klassen von Beschädigungen vor allem an der Fahrzeugkarosserie wie Beulen durch Parkrempler oder Kratzer unterscheiden und deren Schwere beurteilen können. Für die Klassifizierung der Beschädigung greift das System außerdem auf Umgebungsdaten, z. B. die gefahrene Geschwindigkeit oder den Status des Motors zurück. Die Sensoren sind an verschiedenen Stellen über das Fahrzeug verteilt angebracht. Je nachdem, mit welcher Amplitude das Signal die Sensoren erreicht, d.h. wie stark die Signalwelle auf dem Weg zu den Sensoren gedämpft wird, kann die Beschädigung am Fahrzeug räumlich zugeordnet werden.

Der Bordcomputer oder ein zusätzliches Anzeigegerät im Fahrzeug visualisieren die Beschädigung für den Nutzer. Der Verleiher erhält diese Informationen z. B. via UMTS; sie werden automatisch in sein Verleih- und Dispositionssystem übernommen. Zum einen kann dadurch der Schaden schnell abgewickelt werden, zum anderen können mögliche Ausfallzeiten des Fahrzeugs schon beim Eintreten des Schadens, also sofort im Fuhrparkmanagementsystem berücksichtigt werden.